1112678325581901 10 Jahre Jubiläum - Vom Webdesigner zum User Experience Designer und Trainer + Software-Tipps für 2019 – Better UX - Understands and Creates
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Ich habe dieses Jahr Jubiläum – mein Studienabschluss ist tatsächlich 10 Jahre her. Eine gute Gelegenheit mal zu schauen, wie sich die Arbeit, die Tools und Software seit dem so verändert haben.

UX Design 2019 – sehr viel mehr als schönes Design

Der UX Design Prozess ist umfangreich. Es gehört dazu eine Researchphase, Analyse, Ideenentwicklung, Prototypen, Iterationen, Usabilitytest und stetige Verbesserung. Außerdem: Methoden und Softwaretools. Vor 10 Jahren gab es den Begriff UX = User Experience Design noch nicht in Deutschland. Es hieß einfach Webdesigner oder Interface Designer. Research fand in der Marktforschung statt. Konzepte haben Konzepter oder Redakteure gemacht. Heute unterscheidet man oft –  aber auch nicht immer – zwischen UX Researcher und UX Designer. Gemein haben beide die konsequente Nutzersicht. Oft sind diese Rollen nicht ganz Trennscharf. Dazu gibt es dann noch den User Interface Designer: Dieser gestaltet die Typografie, Farben, Logos etc. und den Usability Test Engineer. Noch immer ist der Begriff User Experience Design nicht gefestigt. Es gibt weitere Auswüchse, wie CXD = Customer Experience Design, Human Centered Design, da Nutzer ja nicht alle Beteiligte umschließt. Ich persönlich lege nicht so viel Wert, auf die Bezeichnung und bin da selber auch nicht immer sauber in der Formulierung, wichtiger ist mir zu vermitteln, was dahinter steckt. Denn es geht um einen Prozess und Tools, den Menschen, sei er nun Nutzer oder schon Kunde im Fokus aller Entwicklung-Aktivitäten und Feedback voll integriert.

UX Design Tools zeigen und Methoden lehren – so schaffe ich Mehrwerte

Mir ist es wichtig den Mehrwert der Nutzer- oder Kundenperspektive rüberzubringen und Unternehmen zu zeigen, wie man das erfolgreich nutzt. Daher begleite ich Kunden und Projekte über alle Projektphasen hinweg bis einschließlich zum Usability Testing. Ich finde es ist einfach super spannend zu sehen, wie sich Projekte mit konsequentem Nutzerfeedback entwickeln. Also hat sich über die Jahre nicht nur die Berufsbezeichnung etwas gewandelt, sondern auch mein persönlicher Arbeitsschwerpunkt hat sich verlagert. Heute arbeite ich außerdem als Trainer für Usability und User Experience Design, ich gebe Online- und Offlinetrainings. Daran mag ich insbesondere den Austausch mit anderen Menschen.

UX Research ist nicht optional

Auch als Webdesigner habe ich schon vor 10 Jahren vor jeder Website-Gestaltung eine Recherche und Analyse gestellt. So dass ich mich sehr gefreut habe, als das Thema der nutzerzentrierten Gestaltung in den letzten Jahren immer wichtiger geworden und damit erst das Verstehen von Nutz- und Kundenbedürfnissen, bevor man gestaltet und technisch entwickelt. Noch immer ist es aber hier und da schwer zu vermitteln, dass es sich z.B. bei der Researchphase nicht, um einen zusätzlichen Kostenfaktor und Posten handelt, der optional dazu gebucht werden kann. Im Gegenteil: Es ist die Basis für Alles: Für sinnvollen Umgang mit den eigenen Ressourcen, erfolgreiche Produkte und damit Unternehmenserfolg überhaupt.

Dies sind meine Software-Tools im UX Design 2019:

Analyse-Software:

Google Analytics: Um z.B. Websites zu optimieren, muss ich wissen wie Nutzer sich auf Websites bewegen. Was sind etwa die Einstiegs- und Ausstiegsseiten?

Google Search Console: Um die wichtigsten Suchbegriffe zu kennen – hier ist die Übergang zu SEO fließend. Letztlich geht es für mich etwa um den sinnvollen Aufbau von Landingpages, rund um Suchbegriffe auf der einen Seite und der Erfüllung von Nutzerwartungen auf der anderen Seite. Das ist also sowohl SEO als auch User Experience Optimierung.

Google Forms: Umfragen erstellen, schnell und unkompliziert, alles online, von überall erreichbar.

Hotjar: Über die reinen analytischen Daten hinaus hilft mir hotjar Optimierungspotentiale leichter zu erkennen, als ich es mit den Google Tools kann. So gibt es etwa Heatmaps um genau zu sehen, ob Nutzer wichtige Elemente sehen und auf die Schlüsselelemente wirklich klicken. Die Session-Replay Funktion finde ich ebenfalls sehr hilfreich. Ähnliches bieten die Softwares Fullstory und Crazy Egg. Hotjar ist eine All-in-One Lösung, neben der Analyse lassen sich hiermit auch On-Site Befragungen durchführen. Es kombiniert also Analyse mit Nutzerfeedback-Tools. Die Basis-Version ist kostenlos.

Design- und Prototyping-Software für UX Design 2019:

Jahrelang habe ich mit Adobe Photoshop und Illustrator Websites gestaltet. Ursprünglich ein Bildbearbeitungsprogramm, war es dafür nie wirklich super. Die Dateien wurden im Projektverlauf immer größer und während des Öffnens und Speicherns konnte man dann schon mal einen Kaffee holen gehen. Definitiv nicht mehr auf der Liste der UX Design Tools 2019.

Sketch: Seit einigen Jahren aus meiner Sicht Standard für jeden Digital Interface Designer. Vorteil: Wenn man mit Adobe Photoshop quasi aufgewachsen ist, ist es von Anfang an leicht zu bedienen. Es vereint viele Funktionen, die Adobe lange Zeit nur mit der Kombination aus Photoshop und Illustrator abdecken konnte. Mit der zusätzlichen Software “Invision App” kann man die Designs interaktiv klickbar machen und mit anderen teilen. Ich nutze es aktuell nicht mehr, ich mag aber noch nicht ganz Adé sagen.

Adobe XD: Nach dem großen Erfolg von Sketch hat Adobe 2016 mit der beta Version von Adobe XD nachgezogen. Ähnliches Konzept, ein großer Konzern dahinter: hier sind in einer Software alle nötigen Funktionen abgebildet, um Interfaces zu konzipieren und zu gestalten bis hin zu klickbaren Prototypen. Es lässt sich gut bedienen, ich bin zufrieden. Ob nun Adobe XD das Maß aller Dinge werden wird, kann ich nicht sagen. Es ist aber auffällig, dass Adobe es seit einem Jahr kostenlos anbietet. Sie wollen diese Nische besetzen.

Figma: Dies ist im Schwerpunkt ein Prototyping-Tool: Ich nutze ich seit wenigen Monaten. Es lassen sich sehr einfach verschiedenen Endgeräte vorauswählen und dann Page Flows, Interaktive, klickbare Prototypen aufbauen, mit anderen teilen und kollaborieren. Es ist kostenlos als Einzelplatzlizenz. Unter den UX Design Softwaretools 2019 mein Favorit. Bestehende Designs aus Sketch können hier einfach importiert und zu einem klickbaren Prototypen ausgebaut werden. Oder man baut es eben gleich in figma, wozu ich nun übergehen werde.

Axure: Ebenfalls ein Prototyping-Tool, um auch sehr komplexe Prototypen zu bauen, z.B. mit filterbaren Tabellen, Overlays, Animationen. Habe ich in den letzten Jahren viel genutzt und auch selbst Axure Prototyping geschult. Es kostet 29 Dollar im Monat. Aktuell bin jetzt aber von Figma so angetan, dass es bei mir vermutlich 2019 weiter ins Hintertreffen geraten wird. Aber: Es hat seine Berechtigung, denn komplexe Logiken lassen sich mit figma nicht in diesem Umfang abbilden.

Canva: Adobe zieh dich warm an, DAS ist einfach genial einfach und es macht Spass. Auch für Laien super zu bedienen durch unzählige thematisch vorsortierte Designs, die einfach individualisiert werden können und es lässt sich auch vom Handy aus bedienen. Kostenlos und ach was soll man sagen: Einfach nice. Ich nutze es für Banner, Teaser, … eigentlich kann man fast alles an Layouts damit bauen und sich eigene Vorlagen online ablegen. So müllt es auch nicht meinen Rechner voll. Es ist in der Basisversion kostenlos, mir reicht das völlig aus. Ein herrlich demokratisches Design-Tool!

UX Recherche-Tools:

Pocket: Interessante Links speichern und vertaggen. Für jede Recherche nutze ich Pocket, synchronisiert auf Handy und Laptop. Sehr sinnvoll, wenn man spannende Artikel findet, diese aber lieber später lesen möchte. Es gibt keine Projekt-Ordner, aber man kann “Label” vergeben. Mir reicht das.

UX Design Projektorganisation:

Ich habe verschiedene digitale “Organisationshelferlein” ausprobiert, u.a. Asana und Trello.  Für mich habe ich die Erkenntnis: ist schon toll was es alles gibt, es nützt aber nichts, wenn man es nicht konsequent nutzt. Desto mehr Plattformen und Orte ich hatte, desto anstrengender fand ich es. Also habe ich 2019 alles wieder reduziert und nutze ein klassisches Notizbuch, eine große Pinnwand und den Google Kalender auf allen Geräten. Wichtige Deadlines trage ich in meinen Google Kalender ein und fertig. Was ich aber aus Asana gelernt habe, ist folgendes: Es kann sehr sinnvoll sein Aufgaben in einzelne Teilschritte aufzudröseln. Das Konzept von Asana ist, jede Teil-Aktivität zur Erledigung einer Aufgabe einzeln aufzulisten. Vorteil: Man erkennt Zeitfresser und Schwachstellen in Prozessen. Grundsätzlich hilft es also sich einfache To Do-Liste zu erstellen, die nur abgehakt werden müssen. Die Daumenregel: Pro Tag eine große Aufgabe und 3 kleine klappt für mich ganz gut.

Kommunikation:

Jira: Kommunikation und Projektorga hängen natürlich eng zusammen, denn ich arbeite selten ganz alleine. Für die Kommunikation mit technischen Dienstleistern sind Ticket-Systeme der Standard. Das ist übrigens ein weiterer Grund, dass ich intern auf weitere digitale Orgatools verzichte. Oft habe ich einfach mit Vorgaben zu arbeiten. Aktuell arbeite ich zur Kommunikation mit einem technischen Dienstleister mit Jira.

Zoom: Video-Konferenzen, 1:1 Calls, Gruppencalls, herrlich unkompliziert. Läuft tadellos, ich habe immer gute Video- und Sprachqualitäten. Ich nutze die kostenlose Basisversion. Mitschnitte sind ebenfalls möglich.

Whats App: Leider muss ich sagen. Ich finde das für Business-Kommunikation echt oft ungeeignet. Die Qualität dessen, was man (selbst) schreibt lässt zu wünschen übrig. Man denkt nicht (ausreichend) nach und schreibt einfach sehr subjektiv. Auch wenn man am Rechner damit sitzt. Für mich hat alle Kommunikation mit WhatsApp Tür- und Angelgesprächs-Qualität. Eben schnell was nachfragen, und “jo ich kümmer drum”. Arbeitsanweisungen gehören für mich klar in Tickets.

Slack: fällt bei mir aktuell in die Kategorie: Noch ein weiteres Tool, was mich ja generell nervt. Wobei ich für Slack beim nächsten Projekt gerne wieder eine Ausnahme machen werde, denn ich finde es für Kommunikation in Projekten ziemlich gut.

Zeiterfassung:

Toggl: es lassen sich verschiedene Projekte anlegen. Dann kann ich später die Zeiten überblicken. Mir reicht das. Oder ich erfasse meine Zeiten direkt bei einem Ticket in Jira.

Usability-Testing Tools:

Google Optimize: Habe ich bis jetzt nur „angetestet“, werde es aber nochmal genauer unter die Lupe nehmen für die Optimierung meiner eigenen Website und dann mehr dazu schreiben können.

hotjar: On-Site Tests lassen sich gut hierüber steuern. Schön für mich, da eben ein All-in-One-Tool. Auch A/B Seitentests kann ich hierrüber steuern.

Eigene Website:

WordPress mit dem Theme Divi: Ich habe letztes Jahr das Divi-Theme gekauft, es kostest pro Jahr 80 Dollar. Mir war als Entrepreneur wichtig dass ich meine Webseite schnell selbst anpassen kann und unabhängig bin von technischen Dienstleistern.

Das ist meine UX Design Software 2019. Insbesondere beim Thema On-Site Testing und Usability-Testing-Tool gibt es noch zahlreiche andere Anbieter mit Software- und Service-Modellen. Diese Liste will daher gar nicht vollständig sein und das komplette Angebot auf dem Markt abbilden, sondern entspricht meinen Vorlieben und meinem Ansatz „Weniger ist mehr“.

Tanja Rösner

Tanja Rösner

betterUX.de

Hi, ich bin Tanja. Ich bin UX Designer und Trainer für Usability und User Experience Design. Seit 10 Jahren gestalte und konzipiere ich kleine und große digitale Welten. Aktuell lerne ich viel über das „Entrepreneur-Dasein“ und das Online-Business und ganz nebenbei auch über mich selbst. Ich probiere gerne Neues aus und blogge hier über praxisnahe Tools und Methoden aus dem Design Thinking, meine Erfahrungen mit Remote Work, Entrepreneurship, Lean UX und agiles Development und Mindset.

Mal sehen, was mir sonst noch so einfällt.

Viel Spaß beim Lesen, Tanja